Island April 2019
Ein Bericht über unseren Island Trip im April 2019
Unsere Reise nach Island war einfach sensationell. Dieses Land mit seinen Menschen und seiner einzigartigen Landschaft.
Vom ersten Tag gibt es nicht viel zu berichten. Wir landeten auf dem Flughafen von Keflavik, nahmen unseren Toyota Hilux in Empfang und fuhren zu unserem Hotel. Erst einmal akklimatisieren, kleine Einkäufe tätigen und etwas essen gehen. Im Hotel genehmigten wir uns ein erstes Bierchen und ließen den Tag ausklingen.
Der zweite Tag sollte uns mit Regen empfangen. Naja, wir hatten ja schon damit gerechnet das wir kein Top Wetter haben werden. (Was sich im Verlauf der Reise aber noch ändern wird.)
Unser erstes Ziel stand auf dem Programm, der „Hraunfossar“. Die ersten Kilometer (166 Km) liegen also vor uns. Und das bei andauernden Regen. Aber die Fahrt war sehr entspannend, bei Max 90kmh, die hier nicht überschritten werden dürfen. Ein paar nasse Islandpferden standen auch so auf ihren Weiden herum und warteten auf besseres Wetter.
Nach gut 2 Stunden kamen wir auf dem Parkplatz an. Wir waren fast alleine und der Regen machte dann plötzlich eine kleine Pause. Also Kamera und Drohne gepackt und raus aus dem Auto. Man waren wir aufgeregt. Jetzt beginnt unser erster Trip so richtig. Den Wasserfall hört man direkt beim öffnen der Autotür. Er hat ja auch ein stolze Länge. Schätze mal so gut 200-300m. Das Wasser kommt teilweise direkt aus den Felsen.
Noch ein paar Aufnahmen mit der DJI Spark und weiter geht es. Es kommen auch schon ein paar Autos und Kleinbusse an. Der Regen hat auch wieder angefangen. Also machten wir uns erstmal direkt auf den Weg nach Sykkisholmur, unserem nächsten Übernachtungsziel. Sind ja wieder gut 200 Km. Da der Regen uns weiter begleitete, haben wir auch auf der Fahrt nicht wirklich viel gesehen.
In dem kleinen Ort angekommen, im Hotel eingecheckt und schon hat der Regen direkt aufgehört. Wir konnten also schön gemütlich den kleinen Ort zu Fuß erkunden. Von der kleinen vorgelagerten Halbinsel mit dem kleinen Leuchtturm hat man eine tollen Blick auf all die kleinen Inseln. Sehr schön auch der kleine Hafen.
Der Abend hatte dann noch ein Highlight für uns. Der Himmel zeigte einige Wolkenlücken und die Nordlicht Wahrscheinlichkeit lag bei 35% und Aktivitätsstufe 3 (von 9). Wir machten uns dann gegen 23:30 wieder Richtung Leuchtturm und hofften auf unsere ersten Nordlichter überhaupt. Und tatsächlich, da waren sie. Schwach, aber sie sind zu sehen. Das Grün konnte zwar nur die Kamera so richtig wiedergeben, es war trotzdem ein einzigartiger Moment. Nach knapp einer Stunde, ca. 300 Fotos!!! und ein paar Zeitrafferaufnahmen gingen wir dann in unser Bettchen. Achja, der kleine Hafen lag ganz ruhig da und wartete auf den nächsten morgen. Die nun aufziehenden Wolken hatten für den nächsten Morgen eine schöne Überraschung für uns bereit!! So, nun aber erst mal schlafen gehen.
Der dritte Tag begann mit einem Blick aus dem Fenster. Alles weiß! Es hat in der Nacht angefangen zu schneien und es sollte noch ein weile weiter schneien. So haben wir erst mal gut gefrühstückt und uns dann mal in Richtung Kirkjufell gemacht. Dort angekommen haben wir nichts gesehen!!! Keine Straße, keinen Berg und den Wasserfall könnte man nur erahnen. Hmmmm, nagut, erst mal wieder zurück ins Hotel und noch einen zweiten Kaffee getrunken. Nach knapp 1 1/2 Stunden hat der Schneefall aufgehört und weitere 30 Minuten kam sogar die Sonne raus. Na dann auf ein neues. Diesmal in umgekehrter Richtung. Ab jetzt sollten wir für die nächsten Tage weder Schneefall noch Regen bekommen!!!
An der schwarzen Kirche von Budir angekommen mussten wir erstmal warten, bis sich einige Touristen im Schnee ausgetobt haben. Plötzlich waren wir ganz alleine an diesem wunderschönen Ort.
Weiter ging es nach Anastarpi. Die schroffe Steilküste beheimatet einige Seevögel, die hier Ihr Brutgebiet in den steilen Hängen haben. Der Atlantik zeigt hier seine ganze Gewalt.
Nach einen kurzen Stop bei Longdrangar ging es wieder weiter Richtung Kirkjufell.
Hier war nun richtig was los. Die Autos standen Kreuz und quer auf der Straße rum, weil der Parkplatz fast komplett zugeschneit war. Nur ca. 8 Autos fanden hier einen Platz. Und unser Hilux!!! Allrad und Spikes sei dank! 😉
Hier dann das obligatorische Foto geschossen. Der ND Filter macht es möglich, das keine anderen Touristen zu sehen sind.
Nach einem langen Tag sind wir dann wieder im Hotel angekommen. Noch etwas essen gehen und dann ins Bett. Die Nordlichter sollten diese Nacht nicht erscheinen. Was uns am nächsten morgen 2 Engländer erzählt haben, die bei gefühlter Windstärke 12 und -4 Grad sich draußen den A…… abgefroren haben. Also richtige Entscheidung getroffen.
Der vierte Tag begann wieder mit einem leckeren Frühstück, bevor es in Richtung Golden Circle geht. Der sehr starke Wind hat noch eine Weile angehalten und hat den Schnee des letzten Tages waagerecht über das Land geweht. Teilweise so stark, dass einige einfach auf der Straße stehen geblieben sind, weil sie nichts mehr gesehen haben. Hatte ich erwähnt, dass wir mit einem Hilux unterwegs sind!? Also außen vorbei und weiter geht’s…..! Das ganze ging noch so ca. eine Stunde, bis plötzlich kein Wind mehr da war. Am Geysir hatten wir dann bestes Wetter.
Am Gullfoss stürmte es dann wieder so stark, dass an ein aufbauen des Stativs nicht zu denken war. Schade, keine Langzeitbelichtung…! 🙁 OK, so ist Island. Dann halt normale Fotos, die nicht minder schön sind.
Weiter durch den Nationalpark Pingvellir in Richtung unseres nächsten Hotel. Die Landschaft ist unbeschreiblich!!!
Unser nächstes Hotel gehört zu den besten Islands. Das ION Adventure. Die Lage ist einzigartig und die Wolkenvorhersage versprach uns eine klare Nacht. Die Nordlichtaktivität war auch vielversprechend. So sollten wir diese Nacht unsere stärksten Nordlichter unserer Reise erleben……..!!!
Aber erst mal den Hot Pot des Hotels in Anspruch nehmen und etwas relaxen, bevor wir im Hoteleigenen Restaurant sehr gut gegessen haben!!!
Es dauerte gerade mal bis ca. 23:00 Uhr, als die Nordlichter langsam Fahrt aufnahmen. Eine Mega Spektakel sollte folgen…….
…… irgendwie merkten wir nicht wie die Zeit vergeht. Stehen wir doch nun schon fast 2 Stunden an einer Stelle und kommen aus dem Staunen nicht raus…….
So langsam lassen die Lichter nach und wir begeben uns wieder aufs Zimmer. Den Rest der Show können wir vom Bett aus durch große Panoramafenster beobachten, bis uns irgendwann die Augen zufallen.
Geweckt werden wir mit einem sensationellen Sonnenaufgang. Der Kaffeeduft zieht schon durch die Hotelgänge. Also rasch aufstehen und zum Frühstück. Die Koffer wieder gepackt und auf geht’s in Richtung Südküste.
Die Landschaft verändert sich von Kilometer zu Kilometer. Unser erster Stop ist am Seljalandsfoss. Der Andrang hält sich in Grenzen. Beide Wege hinter den Wasserfall sind wegen Glätte komplett gesperrt. Viel zu gefährlich. Was aber so manchen nicht interessiert. Auch die Schilder die Wege nicht zu verlassen, weil Vögel in den Klippen brüten, scheinen so einigen am Ar….. Vorbei zu gehen. Manche Menschen haben keinen Respekt vor der Natur. Ich habe mich so darüber aufgeregt, dass ich fast vergessen habe noch das eine oder andere Foto zu machen.
Weiter geht’s zum Skogarfoss. Hier standen dann schon mal die ersten Reisebusse. Also erst mal die Treppen nach oben gehen und den Wanderweg etwas weiter gehen. Viele gehen hier erst gar nicht hoch (Zu anstrengend). Ich hab die Stufen nicht gezählt, aber es sind einige!!! Gilt es doch die 60m Fallhöhe des Falls zu überwinden. Ja ja, die meisten die mich kennen sagen jetzt: Ach hör auf, Du warst schon auf dem Watzmann, da jammerst Du bei 60m!!! Wenn man Tage nur im Auto sitzt, da sind auch mal 60m über Treppen etwas anstrengend. Aber weiter im Text.
Wenn man oben ein Stück geht, hat man noch weitere kleiner Wasserfälle und man ist fast ganz alleine. Nach einer Weile gehen wir zurück und sehen von oben schon, dass die Reisebusse nicht mehr da sind. Also flott die Stufen wieder runter bevor die nächsten Busse kommen.
Die Sonne kommt raus und zaubert einen doppelten Regenbogen vor den Skogarfoss.
Es ist schon früher Nachmittag und wir machen uns weiter in Richtung Vik. Das Wetter ist uns weiter wohlgesonnen und so entscheiden wir ein Ziel von morgen schon heute mitzunehmen. Dyrholaey, eine Felsformation mit Leuchtturm und sensationeller Aussicht. Wäre es jetzt Sommer, würden sich hier Hunderte Papageientaucher tummeln.
So für heute reicht es und wir machen uns ins Hotel. Noch schnell etwas essen gehen und ab ins Bett. Wollen wir doch morgen früh raus in Richtung Jökulsarlon, der Gletscherlagune und dem Diamond Beach.
Da ist sie nun, die bekannte Gletscherlagune. Erst vor 2 Tagen gab es hier einen Gletscherabbruch und einige Touristen konnten sich gerade noch vor der Flutwelle retten. Heute haben wir wieder wunderbares Wetter. Die Sonne scheint und lässt so manchen Eisberg tief blau leuchten……… wir sind teilweise sprachlos…..
Stundenlang könnte ich hier entlang laufen. Im Gegensatz zu den Seehunden. Die liegen faul auf dem Eis rum Sonnen sich.
Wir wollten noch zum Strand, den Diamond Beach. Hier werden die Einbrocken, welche von der Lagune aufs Meer treiben wieder an den Strand gespült. Der Kontrast zwischen dem schwarzen Strand und dem Weiß blauen Eis……..einfach sagenhaft!
Auf dem Rückweg statten wir noch der Nachbarlagune einen Besuch ab. Der Fjallsarlon, ein ganzes Stück kleiner als der Jökulsárlón aber dafür deutlich weniger besucht. Ein kleines Kaffee gibt es hier auch und den Kaffee kann ich empfehlen.
Nach einer kleinen Stärkung geht es wieder zurück. Wir halten nochmal an dem großen Lavafeld direkt neben der Ringstraße. Unglaublich wie weit dieser erstarrte Lavastrom reicht……
Es wird langsam dunkel und wir machen uns wieder Richtung Hotel. Sollte doch die Nordlichtwahrscheinlichkeit wieder etwas steigen. So machen wir uns gegen 23:00 auf den Weg und suchen uns ein dunkles Plätzchen. OK, die Lichter waren diese Nacht nicht so stark. Aber solch eine Lichtstimmung am Himmel habe auch noch nie gesehen und schon gar nicht soooo viele Sterne. Na dann wieder ins Hotel.
Gegen 1:00 Uhr schlafen wir dann so langsam ein….geht es doch am nächsten morgen zurück nach Reykjavík.
Nun, vorher werden wir aber noch einem bekannten und einen der gefährlichsten Strände einen Besuch abstatten. Dem Strand von Renysfjiara. Die unberechenbaren Wellen hier, haben schon so manchen leichtsinnigen Touristen das Leben gekostet. Durch die stark abfallende Küste herrscht hier eine gefährliche Unterströmung und wenn die gefährlichen „Sneaker Waves“ aus dem nichts auftauchen, ist es schwer sich auf den Füßen zu halten. Nicht umsonst stehen hier überall Warnschilder und Berichte von bereits tödlich verunglückten Touristen. Aber wie soll es auch anders sein…..interessieren tut das auch kaum jemanden. Immer schön nah ran an die Wellen. Auch wir haben einen gesehen, der plötzlich bis zu den Knien im Wasser stand. Glück gehabt, dass die Welle nicht zu stark war.
So, wir haben einen längere Fahrt nach Reykjavík vor uns.
Noch einen kleinen Stadtbummel, Fish and Chips essen und so langsam auf die Heimreise vorbereiten. Wir müssen ja bereits um 3:00 Uhr los. Auto noch voll tanken und abgeben. Es kann durchaus sein, dass wir einen sehr engagierten AVIS Mitarbeiter abbekommen und unser Auto ganz genau durchcheckt. Dann sollte das etwas länger dauern. Aber in diesem Urlaub hat bisher alles reibungslos geklappt, also warum jetzt nicht auch. So war es dann auch. Bei AVIS angekommen, war niemand vor uns. Der nette Mitarbeiter hat uns direkt einen Kaffee angeboten. Er geht derweil mal das Auto checken……..keine 5 Minuten später war er wieder da. Everything is Perfect!!!
Na also, sag ich doch. Sein Kollege hat uns noch zum Flughafen gefahren. Toller Service. Jetzt noch Einchecken und ab nach Frankfurt!!!
Fazit: Jeder, der einmal auf Island war, wird von dem Virus infiziert werden!!! Wir sind es und werden wieder kommen………
Hier nochmal die Bilder zum druchklicken.
In Kürze könnt Ihr auch einige Bilder in meinem Shop erwerben.